Die imposanten Hähne sollen erst im Herbst gefangen werden, da sie einen Fang im Mai oftmals nicht überleben. Durch die vorangegangene Balzzeit sind die Hähne anfälliger für Stress.
Schweden hat die größte Auerhuhnpopulation in der EU, sodass sich der Fang nicht negativ auf die dortigen Bestände auswirkt. Die Entnahme erfolgt innerhalb der verfügbaren Jagdquote.
Die Freisetzung der schwedischen Tiere erfolgte in 5 Teilgebieten des Wiederansiedelungsprojekts. Ziel ist es, die Stabilisierung der Population und eine breite genetische Ausgangssituation in den Wäldern, in denen sich die Bestände bislang nicht so gut entwickelt haben oder wo noch nicht genügend balzende Hähne nachgewiesen werden konnten, zu sichern. Insgesamt lassen zahlreiche Sichtungen und Nachweise von Balzaktivitäten in diesem Jahr aber auf viele Niederlausitzer Küken hoffen.
Naturparkleiter Lars Thielemann bedankt sich insbesondere bei Detlef Funke vom Landkreis Elbe-Elster, Olrik Pörtner und Paul Weber vom Landesbetrieb Forst Brandenburg und dem Landesamt für Umwelt. Ohne die tapfere Unterstützung von erfahrenen Fängern und Fahrern sowie die Bereitschaft der schwedischen Behörden zur Genehmigung der Entnahmen von wildlebenden Auerhühnern sei eine solche Aktion nicht umsetzbar. Neben den polnischen Kollegen aus dem Forstamt Ruszów haben in diesem Jahr auch Auerhuhnschützer von ThüringenForst erfolgreich Tiere in Nordschweden gefangen. Unsere Erfahrungen geben wir gern an andere Artenschutzprojekte weiter.
Das erfolgreiche Wiederansiedelungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Niederlausitzer Landrücken wird am Montag, den 13.06.22, um 18:30 Uhr auf Arte in einer vierteiligen Serie über Artenschutzprojekte in Europa vorgestellt. Auch für einen Film über die Brandenburger Naturlandschaften konnten vom rbb Filmaufnahmen freilebender Auerhühner in der Niederlausitz gedreht werden. Der Film wird vermutlich im Sommer gezeigt werden. Den genauen Sendetermin geben wir bekannt, sobald er feststeht.
Sie haben ein Auerhuhn gesehen? Dann melden Sie Ihre Sichtung! Je mehr Meldungen eingehen, desto besser ist die Datengrundlage für die Projektkoordination.
Foto: Wiebke Hüster