Dank personeller Verstärkung im letzten Jahr konnte die Arbeit im Bereich des Habitatmanagements deutlich intensiviert und ein stetiger Austausch mit Revierleitern, Waldbesitzern und Jagdausübungsberechtigten erreicht werden. Dabei ging es vor allem um waldbauliche Fragen sowie die Verblendung von Forstschutzzäunen. Durch die Verblendung wird das Risiko einer oft tödlichen Kollision der Auerhühner mit den für sie häufig kaum sichtbaren Zäunen minimiert. Es wurde erreicht, dass den Forstbetrieben und Waldbesitzern nachhaltiges Verblendmaterial für ca. 40 km Zaunlänge zur Verfügung gestellt werden kann. Interessierte Waldbesitzer mit Flächen und Zäunen in Auerhuhngebieten der Niederlausitz (Waldgebiete: Babbener Heide, Rochauer Heide, Liebenwerdaer Heide, Weberteich, Grünhaus und Weißhaus) können sich gerne beim Projektteam melden.
Auch der nationale und internationale fachliche Austausch wurde intensiviert, etwa auf dem Internationalen Grouse Symposium, dem Raufußhuhnexpertentreffen und bei einem Besuch im Schwarzwald. Die Öffentlichkeit wurde auf regionalen Veranstaltungen und über Zeitungsartikel erreicht.
Während im Jahr 2023 die Fangbedingungen sowohl im Frühjahr als auch im Herbst sehr gut waren (45 freigesetzte Tiere), gestaltete sich der Fang in diesem Jahr an den Balzplätzen schwieriger. Vermutlich verschob sich die Balz entsprechend der Vegetationsperiode etwas nach hinten, sodass das Team zu früh vor Ort war. Der diesjährige Herbstfang wird daher erst Anfang Oktober stattfinden, in dem Versuch, die im Herbst einsetzende Migration besser abzupassen.
Im vergangenen Jahr konnten bei genetischen Untersuchungen mehrere Tiere identifiziert werden, die in den Jahrgängen 2018 und 2019 in der Niederlausitz freigesetzt wurden. Die Tiere sind dementsprechend zwischen vier und sechs Jahren alt. Eine sehr erfreuliche Nachricht, denn meist erreichen weniger als 5 % der Tiere einer Wildpopulation ein Alter von sechs Jahren.