Viele Bäume machen noch keinen Wald. Was genau ein Wald ist, versuchen verschiedene Ansätze zu definieren. Eine einheitliche Definition gibt es nicht, da sie sehr stark vom Bedeutungszusammenhang abhängt (z. B. geographisch, biologisch, ökonomisch, kulturell, …)
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sagt: Wald muss eine Mindestfläche von 0,5 Hektar haben. Von dieser Fläche müssen mindestens zehn Prozent von Baumkronen überschirmt sein. Die Bäume sollten im Reifealter eine Mindesthöhe von fünf Metern erreichen können. Flächen, die überwiegend landwirtschaftlich oder städtisch genutzt werden, werden nicht als Wald gewertet.
Laut dem Bundeswaldgesetz und dem Waldgesetz des Landes Brandenburg ist jede mit Forstpflanzen (Waldbäumen und Waldsträuchern) bestockte Grundfläche ein Wald. Zu ihm gehören auch kahl geschlagene und verlichtete Grundflächen, Waldwege, Waldeinteilungs- und Sicherungsstreifen, baumfrei zu haltende Trassen bis zu 10 Metern Breite, Waldblößen und Lichtungen, Waldwiesen, Wildäsungsplätze, Holzlagerplätze und weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen.
Nicht als Wald gelten laut der Gesetze einzelne Baumgruppen in der freien Landschaft oder im bebauten Gebiet, Baumreihen oder mit Hecken und Schutzpflanzungen bestockte Flächen sowie als Baumschulen verwendete Flächen, zu Siedlungsgebieten gehörende Parkanlagen, mit Waldbäumen bestockte Flächen in gärtnerisch gestalteten Anlagen, die der Erholung der Bevölkerung dienen, Weihnachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen, Kurzumtriebsplantagen und Agroforstflächen.
Nimmt man von der Landnutzungskategorie „Wald“ Abstand und betrachtet eine ökologische Definition, so wird ein Wald durch ein Waldinnenklima bestimmt. Dazu müssen die Bäume so dicht und zahlreich stehen, dass es zwischen ihnen im Sommer kühler und im Winter wärmer ist als im Freiland; die Temperatur ist ausgeglichener. Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit höher als außerhalb des Waldes, die Lichtintensität und die Windgeschwindigkeiten sind geringer.